Viele Menschen konnten
ursprünglich weder lesen noch schreiben. Erst allmählich gelangte man zu der Einsicht, dass die geistige Erziehung des Einzelnen unabdingbare Vorraussetzung für die erfolgreiche Mitgliedschaft im Wirtschaftskreislauf und für die Teilnahme am öffentlichen Leben war. Die Ahrenviöler Dorfschaft soll schon 1651 einen Vertrag mit einem Schulmeister über die Abhaltung von Unterricht geschlossen haben. Im Gegenzug erhielt er Ländereien, worauf er eine bestimmte Anzahl an Tieren weiden lassen durfte.
Als Unterrichtsraum stellte der Lehrer wahrscheinlich einen Raum in seinem Haus zur Verfügung, da das Dorf zunächst keine Schule besaß. Die Anstellungsverträge für die Schulmeister wurden in der Regel zwischen Lehrer und Dorfschaft ausgehandelt.
1818, als die Schulpflicht schon eingeführt war, wurde die Schule gebaut, und zwar an dem Standort, wo sie sich noch heute befindet. Im Westteil befand sich zunächst ein Klassenraum, der Ostteil diente als Stall und in der Mitte war die Wohnung für den Schulmeister. 1920 wurde die Dorfschule umgebaut. Anstelle des Stalls errichtete man einen zweiten Klassenraum.
Nach einer fast 150-jährigen Tradition musste die Dorfschule geschlossen werden, als 1964 die Dörfergemeinschaftsschule Ohrstedt/Ahrenviöl entstand.
Durch weitere Umbaumaßnahmen wurde eine Wohnung für die Gemeindeschwester eingerichtet und es entstand ein Gemeinderaum, der heute als Kindergarten genutzt wird. Der Gemeinderaum wird weiterhin als Versammlungs- und Veranstaltungsraum genutzt.